Hopfen
(Humulus lupulus L.)
Synonyme:
Bierhopfen, Hop, Hoppen, Hupf, Wilder Hopfen
Familie:
Hanfgewächse (Cannabaceae (Cannabinaceae))
Namensentstehung
"Humulus" ist ein Wort aus dem Mittelalter und stammt vom slawischen Wort "chmele" (Hopfen) ab. "Lupulus" kommt vom lateinischen Wort "lupus" (Wolf) ab. Er bezieht sich auf die Eigenschaft des Hopfens, Nachbarpflanzen zu würgen um selbst nach oben wachsen zu können. Das Wort "Hopfen" stammt aus dem 11. Jahrhundert nach Christi und wurde noch nicht gedeutet. Es sind mehrere Ursprünge möglich. "Hoppan" ist angelsächsisch und bedeutet so viel wie "hüpfen", was in dem Fall damit zu tun haben könnte, dass der Hopfen über Zäune klettert. Das altdeutsche Wort "Hop" bedeutet "Schopf" und könnte sich auf die Form des Blütenstandes beziehen.
Geschichtliches
In Mitteleuropa wird Hopfen schon seit dem 8. Jahrhundert wegen des aromatischen Geschmackes der weiblichen Blütenstände ("Hopfendolden") und ihrer Verwendung in der Bierbrauerei (stets nur die weibliche Pflanze) an zahlreichen Orten angebaut. Etwa zu dieser Zeit wurde auch seine Heilwirkung bekannt. Paracelsus empfahl ihn gegen Verdauungsstörungen.
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Beschreibung
Der Hopfen ist ein krautiges Schlinggewächs, 3 bis 7m lang, und überdauert mit starker, weitverzweigter Wurzel. Seine bis federkielstarken Stängel sind rechtswindend und mit zahlreichen kleinen Klimmhaken besetzt. Die Laubblätter haben lange Stiele und sind meist tief drei- bis fünfspaltig. Die Blüten der zweihäusigen Pflanzen (männliche und weibliche Blüten) stehen in Blütenständen. Die männlichen Blütenstände sind rispenartige Trugdolden, die weiblichen dichtblütige Scheinähren. Ihre Blüten vergrößern sich später zu eiförmigen Fruchtständen. Die zuerst gelbgrünen, später gelbbraunen Fruchtschuppen sind am Boden mit Harzdrüsen besetzt, der Fruchtknoten entwickelt sich zu einer bis zu 6 cm langen, hellen Nuss. Für den Anbau wurden viele verschiedene Kultursorten gezüchtet.
Vorkommen:
Der Hopfen wächst an feuchten Standorten. Man findet ihn an Hecken und Zäunen, Waldrändern und in Auenwäldern.
Verbreitung:
Der Hopfen ist in der gemäßigten Zone Eurasiens und Amerikas verbreitet.
Blütezeit:
Juli - August
Sammelzeit:
Junge Triebe für die Küche: März - April
Blüten: Juli - August
Hopfenzapfen: August bis September
Sammelgut:
Früchte (Fructus Humuli), Blüten - für einige Gerichte
Sammelvorschrift
Die weiblichen Fruchtstände werden bei Reifebeginn, wenn sie noch nicht braun sind, gesammelt und bei 40 bis 50 °C getrocknet. Dabei entfalten sich die Blütenstände, und die Hopfendrüsen (Glandulae Lupuli), die das gelbe, klebrige Hopfenmehl (Lupulin) ergeben, fallen heraus. Die Droge riecht aromatisch und schmeckt würzig, schwach bitter. Hopfen verliert bei der Lagerung im Laufe der Zeit seine Wirkung und sollte nicht länger als maximal 1 Jahr verwendet werden.
Inhaltstoffe:
Hopfenfrüchte enthalten 15 bis 30% Harz und etwa 0,14 % ätherisches Öl, die Drüsen etwa 80 % Harz und 1 bis 3 % ätherisches Öl. Hauptbestandteil der Harzfraktion mit 50 % sind die a-Hopfenbittersäuren Humulon, Cohumulon und Adhumulon sowie die ß-Hopfenbittersäure Lupulon; weiterhin sind etwa 10% Xanthohumol enthalten.
Eigenschaften:
appetitanregend, schlaffördernd, beruhigend, antibakteriell, menstruations-fördernd, beim Mann sexuell dämpfend.
Quellen:
Das große Buch der Heilpflanzen
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch
Heilpflanzen in der Kinderheilkunde
Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis
Alles über Heilpflanzen
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch
Heilpflanzen in der Kinderheilkunde
Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis
Alles über Heilpflanzen
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